FVN lässt Vereine weiter mitreden

Nach dem Abbruch der Fußball-Saison werden die Ligen in der neuen Spielzeit unweigerlich größer. Das erschwert die Planungen. Der Verband will die Vereine deshalb um ihre Meinung bitten.

Der offizielle Abbruch der Spielzeit 2019/20, der beim ersten virtuellen Verbandstag des FVN mit großer Mehrzahl der Delegierten beschlossen worden war, wirft natürlich unweigerlich die Frage auf, wie es nun weitergeht. Aufgrund des vermehrten Aufstiegs und keines sportlichen Absteigers werden alle Spielklassen von der Oberliga bis in die Kreisligen mehr Mannschaften als bisher haben.

Doch wie damit umgehen? „Die Vereine sitzen auch hier mit im Boot, wir werden den Dialog fortführen“, betont Wolfgang Jades, der Vorsitzende des zuständigen Verbandsfußballausschusses im FVN. Das Gremium hat sich zum Ziel gesetzt, bis Mitte Juli die Ligen zu sortieren. Vereinsvertreter werden vermutlich erneut per Videokonferenz zu ihrer Einschätzung befragt.

In der Oberliga sind nun aufgrund von sechs Aufsteigern satte 23 Mannschaften am Start. Für die bislang zwei Landesliga-Gruppen gibt es 43 Teams, ein Zuwachs von sieben Teilnehmern. In der bisher in sechs regionale Gruppen eingeteilten Bezirksliga dürfen 120 Vereine spielen, immerhin 15 mehr als noch in der abgebrochenen Saison.

Die Überlegungen gingen in viele Richtungen, wie Jades betont. Viele Trainer und Spieler bevorzugen offenbar eine größere Gruppe mit mehr Spielen. Auch wenn das mehr als die bisherigen zwei oder drei Mittwochspiele nach sich ziehen würde. In der Landesliga böten sich Gruppen mit 21 und 22 Teams an, aber auch eine Dreier-Einteilung mit zweimal 14 und einmal 15 Mannschaften. In der Bezirksliga könnte es sechs Gruppen zu je 20 Klubs geben, aber auch acht Gruppen mit je 15 Teams. Eine Rolle spielt die Abstiegsfrage und auch die Flexibilität im Spielplan, sollte es noch einmal zu einem Corona-Lockdown kommen.

Eine Überlegung scheint auch zu sein, die Zahl der Spiele bei einer größeren Liga zu begrenzen. Eine 23er-Liga mit eigentlich 44 Pflichtspielen könnte von vornherein auf 33 Spiele geplant werden, also auf eine 75-prozentige Saison. Der Norddeutsche Fußballverband brachte kürzlich eine ganz neue Variante in die Debatte ein. Nämlich kleine Ligen (zehn bis zwölf Teams) zu schaffen und diese nach Hin- und Rückrunde zu einer Auf- und Abstiegsrunde mit den Ligen darüber und darunter zu verzahnen. Offenbar ist das am Niederrhein aber derzeit kein Thema. „Grundsätzlich“, sagt Wolfgang Jades, „bereiten mir 20er-, 21er- oder 22er-Gruppen kein Kopfzerbrechen. Wir werden vermutlich eh im nächsten Jahr bis in den Juni hineinspielen und hätten genügend Freiraum.“

Der Start der Sommerferien ab 5. Juli gibt den Fußballamateuren Spielraum, was einen neuen Rahmenterminkalender betrifft. Auch bei der zuletzt fast zweimonatigen Winterpause gäbe es noch Raum für Spieltage Ende Januar und Anfang Februar. Frühester Start der neuen Saison soll das erste September-Wochenende sein. Die Kreispokalspiele aus der alten Saison sollen im August nachgeholt werden. „Die Vorhaben sind aber in diesen unsicheren Zeiten nicht in Stein gemeißelt“, betont FVN-Präsident Peter Frymuth.

Quelle: 30.06.2020, RP

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