Fußballstart nicht vor Anfang März, mehr Vorbereitungszeit

Mit verlängertem Corona-Lockdown müssen die Fußballer weiter passen. Vor März geht es nicht weiter. Vorbereitungszeit wohl verlängert.

Der Fußball am Niederrhein steckt mit der Entscheidung der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten vom Dienstagabend, den Corona-Lockdown bis zum 31. Januar zu verlängern, weiterhin in einer dann dreieinhalbmonatigen Zwangspause fest. Der Ursprungsplan des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), die Spielzeit mit einer Vorlaufzeit von 14 Tagen für die Trainingsvorbereitung wieder am 23. und 24. Januar aufzunehmen, schiebt sich wegen der andauernden Corona-Pandemie unweigerlich nach hinten.

Pläne für alle Zeitpunkte in der Schublade

„Wir haben für alle möglichen Zeitpunkte der Spielaufnahme unsere Pläne in der Schublade. Aber im Moment gibt es eben nur eine sehr beschränkte Sicherheit darüber, welcher Plan am Ende aufgeht“, betont Wolfgang Jades, Vorsitzender des Fußballverbandsausschusses beim FVN.

Vor allem die Zwei-Wochen-Frist vor einer möglichen Wiederaufnahme der Saison steht aufgrund der nun überaus langen Pause auf dem Prüfstand. Dem Vernehmen nach wird den Vereinen wohl eine verlängerte Vorbereitungszeit von mindestens drei Wochen, vermutlich sogar vier Wochen eingeräumt. Darüber wird in den zuständigen FVN-Gremien in den kommenden Tagen und Wochen aber noch genauer beraten werden.

Regionalliga: Nur fünf Nachholspiele

Während in der Fußball-Regionalliga mit dem VfB Homberg, Rot-Weiß Oberhausen oder auch der U23 von Fortuna Düsseldorf die Hinrunde fast komplett abgeschlossen ist und lediglich fünf Nachholspiele noch in der Warteschleife hängen, ist die Situation in den Oberligen Niederrhein und Westfalen deutlich angespannter. „Das ist unsere Problemstelle. Zu gegebener Zeit werden wir dort mit den Vereinen sprechen müssen um zu beraten, wie es weitergeht“, sagt Wolfgang Jades. Es wird wieder Videokonferenzen geben.

In der fünfthöchsten deutschen Fußball-Spielklasse sind am Niederrhein 23 Teams aktiv, darunter auch der 1. FC Kleve, die Aufsteiger Sterkrade-Nord und Jahn Hiesfeld sowie TuRU Düsseldorf. Der SC Düsseldorf-West und der VfB Hilden haben beispielsweise gerade sieben von 44 angesetzten Punktspielen über die Bühne gebracht. Da scheint es aussichtslos, die Saison mit allen verbleibenden 37 Partien bis zum finalen Stichtag am 30. Juni komplett zu spielen.

Fußball-Oberliga in der Klemme

Selbst die Austragung einer kompletten Halbserie mit dann 22 Spielen pro Klub ist fraglich. Der Verband hatte in seinen Bestimmungen ja vor der Saison festgelegt, dass mindestens die Hälfte der angesetzten Partien ausgetragen werden müssten, um eine regelkonforme Wertung der Spielzeit vornehmen zu können.

Unwesentlich besser ist die Situation in der Oberliga Westfalen, wo der SV Schermbeck in der 21er-Liga gerade einmal bei sieben von 40 Spielen steht. Auch hier könnte es schwierig werden, überhaupt die ordentliche Wertung einer Halbserie hinzubekommen.

Landesliga und Bezirksliga könnten komplette Serie spielen

Besser sieht es in den Landesligen und Bezirksligen aus, die mit 14 und 15 Mannschaften bei weitem nicht so unter Druck stehen wie die Oberligen. „Sollten wir Anfang oder Mitte März spielen können, dann besteht bei den Landesligen und Bezirksligen die gute Chance, sogar noch auf eine komplette Saison zu kommen – auch mit nur wenigen Mittwochspielen“, hebt Wolfgang Jades hervor.

Der Vorteil liegt hier darin, dass die Winterpause im regulären Spielplan ohnehin bis 28. Februar gedauert hätte. Dazu fehlen den meisten Teams nur fünf oder sechs Partien, um eine für die Wertung in Frage kommende Hinrunde zu komplettieren. Im Zweifel ließe sich letzteres auch noch mit einem Start Mitte Mai machen.

Es geht im Spielplan chronologisch weiter

Wichtig in diesem Zusammenhang: Die Partien in den Ligen werden, sobald der Spielbetrieb startet, mit dem ersten ausgefallenen Spieltag aus dem alten Jahr begonnen, also und nicht mit den ursprünglich für das entsprechende Wochenende angesetzten Spielen. In der Landes- und Bezirksliga wären das die ausgefallenen Partien vom 8. November. „Wir bleiben chronologisch“, betont FVN-Spielausschusschef Jades. Heißt aber auch: Es wird für alle Ligen frische Pläne mit neuen Spieldaten geben müssen. Ausnahme bleibt die Regionalliga.

Quelle: NRZ, 05.01.2021, Michael Ryberg

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