Für GSV Moers und SV Budberg soll es schon Regionalliga sein
Samstag, 20. Juni, entscheidet der außerordentliche Verbandstag des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) virtuell über die Frauen-Regionalliga.
Am Samstag, 20. Juni, entscheidet sich endgültig, ob die Fußballerinnen des GSV Moers und des SV Budberg auch in der Spielzeit 2020/2021 der Regionalliga angehören werden. Dann steigt der außerordentliche Verbandstag des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) virtuell. Dort liegt der Antrag vor, die Frauen-Regionalliga-Saison abzubrechen. Ohne Absteiger. Stimmen die Delegierten zu, wäre die Teilnahme des GSV und des SVB gesichert.
Während die Moerserinnen bereits seit vier Wochen wieder trainieren, sieht es in Budberg etwas anders aus.
„Seit dem Abbruch Mitte März haben wir kein Training mehr durchgeführt“, so Coach Jürgen Raab, der im Dezember bekanntlich seinen Vertrag in Budberg für die nächste Spielzeit verlängert hatte. „Aber wir haben uns in vielen Videokonferenzen gesehen und den Kontakt gehalten. Dabei habe ich den Spielerinnen auch Tipps gegeben, wie sie sich fit halten sollen.“ Für den 30. Juni hat Raab die Trainingsaufnahme wieder ins Auge gefasst: „Dann wollen wir auch unbedingt beginnen. Wir haben jetzt darauf verzichtet, weil die Hygienevorschriften doch sehr aufwendig waren. Wir hoffen darauf, dass es weitere Lockerungen geben wird. Aber auch wenn die Vorschriften so bleiben, werden wir uns dann danach richten und auch wieder unter freiem Himmel trainieren.“
Unter Wettkampfbedingungen
Da noch völlig offen ist, wann die Saison tatsächlich beginnt und auch noch nicht absehbar ist, wann wieder ein Fußballspiel unter Wettkampfbedingungen ausgetragen wird, hat Raab darauf verzichtet, schon jetzt Testspiele zu terminieren: „Das macht derzeit noch keinen Sinn.“ Klar ist auch, dass die Regionalliga in der kommenden Spielzeit mit mehr Mannschaften an den Start gehen wird. Das sieht Raab positiv. Denn für eine Aufstockung der Liga hatte sich der Budberger Coach bereits früher ausgesprochen: „Ich verstehe nicht, warum wir drei Monate Winter- und fast drei Monate Sommerpause machen müssen. Eine Liga mit 16 Teams könnte ich mir gut für die nächsten Jahre vorstellen.“ In den vergangenen drei, vier Wochen hat sich dann aber auch im Budberger Kader etwas verändert. So verlässt wie berichtet bekanntlich Torjägerin Sina Leonie Zorychta den Klub Richtung des neuen Zweitligisten Borussia Bocholt. Zudem gehören Jessica Dannehl, die ins SVB-Landesliga-Team wechselt, Alice Hellfeier aus beruflichen Gründen sowie Celine Vaupel, die wegen ihres Studiums nach München zieht, nicht mehr zum Kader.
Allerdings hat der SVB bereits drei Neuzugänge zu vermelden. So kommt für die Abwehr Vanessa Beyer vom VfL Bochum zur Raiffeisenstraße. Das Mittelfeld soll Natascha Rekittke von Gelb-Weiß Hamborn verstärken und Torjägerin Nadja Sissay vom GSV Moers soll den Weggang von Sina Zorychta kompensieren.
„Wir suchen aber noch eine Torhüterin. Auch weil Kim Stawowy derzeit verletzt ist. Und eine Spielerin für die Offensive“, so Jürgen Raab abschließend. „Aber wenn sich noch etwas ergeben sollte, werden wir uns weiter verstärken.“
Wie in Budberg gehen sie auch beim GSV davon aus, dass sie in der nächsten Spielzeit weiter der Regionalliga angehören werden. „Wenn der Verbandstag nichts anderes beschließt, treten wir auch in der Regionalliga an“, macht es Martin Walz, Sportlicher Leiter der Frauen-Abteilung, deutlich.
„Wir sind in der nächsten Saison viel stärker aufgestellt als in der vergangenen Spielzeit. Dadurch das wir in allen Bereichen mit lizenzierten Trainerinnen und Trainern arbeiten und im Frauenbereich ein neues vielversprechendes Konzept fahren werden, stellen wir die Weichen damit für eine erfolgreiche Zukunft der GSV-Frauen- und Mädchenabteilung“, so Walz
Vielversprechendes Konzept
Coach bleibt Eckart Schuster, der kurz vor der Unterbrechung der Saison das Ruder in den Filder Benden übernommen hatte und vom MSV Duisburg II kam. Gerade mal zwei Spiele hatte er das Team betreut, als die Zwangspause kam. Seit rund vier Wochen trainieren die GSV-Teams unter strengen Auflagen der Stadt Moers bereits wieder. „Wir konnten unser Hygienekonzept gut umsetzen“, so Walz. „Die Stadt hat unsere Bemühungen nun dahingehend honoriert, dass wir einige Lockerungen durchführen konnten. Ab der B-Jugend aufwärts wird wieder mit Mindestabstand geschlossen trainiert. Die Kabinen bleiben aber weiterhin geschlossen.“
Bis zu acht neue Spielerinnen
Für die neue Saison wird es einen großen Umbruch im Team geben. Sechs, sieben Spielerinnen werden den Klub verlassen, sechs bis acht Spielerinnen sollen neu zum Kader stoßen. So wird Kira Schuster sowie Spielerinnen von Vorwärts Spoho Köln nach Moers kommen. „Sobald alle Namen klar sind, werden wir sie auch bekanntgeben“, freut sich Walz besonders darauf, dass auch vier Spielerinnen aus der ehemaligen U17 aufrücken werden. „Unter anderem ist mit Lea Becker auch die Torschützenkönigin der U17-Niederrheinliga mit dabei.“ Neue Spielerinnen seien aber nach wie vor herzlich bei den Moerserinnen willkommen. „Es wäre schön, wenn sich noch einige bei uns melden würden“, so Walz weiter. „Wir wollen auf jeden Fall einen gut aufeinander abgestimmten Kader zusammenstellen.“
Die „Zweite“ wäre sicherlich aus der Landesliga abgestiegen. Profitiert aber jetzt wohl auch davon, dass es keine Absteiger geben wird. Und die Trainer Peter Wallner und Jörg Pfützenreuter, die beide über eine C-Lizenz verfügen, wollen sich die Chance mit ihrer Mannschaft nicht nehmen lassen, es in der kommenden Spielzeit besser zu machen. Das Landesliga-Team soll als U21 antreten. Hier werden neben den erfahrenen Spielerinnen der vergangenen Saison auch acht Spielerinnen aus der ehemaligen U17 mitspielen. Das Kreisliga-Team wird weiter von Michael Hoffmann betreut, der ebenfalls C-Lizenzträger ist. Der Kader bleibt bestehen, ein oder zwei Spielerinnen sollen aber noch dazukommen.
„Für den Frauen- und Mädchenbereich haben wir neben Physios und Betreuer auch noch jeweils einen Torwarttrainer“, so Walz. „Für die Frauen ist hier Ingo Rubenzer, für die Mädchen Florian Hambloch verantwortlich. Beide besitzen die B-Lizenz.“
>>>STARKER GSV-NACHWUCHS
Beschließt der WDFV-Verbandstag wie vorgesehen, steigt die U17 vom GSV in die Regionalliga-West auf. „Trotz der Abgänge an die erste Frauen-Mannschaft, stellen wir wieder eine starke Mannschaft“, so A-Lizenz-Inhaber Martin Walz, der mit Tanja Hambloch (C-Lizenz) dieses Team betreut. „Auch für diese Mannschaft gibt es bereits einige Neuzugänge, die wir in Kürze vermelden können. Aber wir suchen hier noch nach weiteren Talenten.“ Wer Interesse hat, sollte sich schnellstens melden. Die U16 soll als spezielle Talentförderung in der U17-Niederrheinliga ran. Trainiert wird sie von Peter Wallner. Schließlich gibt es noch eine U15- und eine U13-Mannschaft. Das jüngste Team ist eine reine Ausbildungsmannschaft und wird von Edda Terwiesche trainiert.
Quelle: NRZ 08.06.2020, Wolfgang Jades