Beim GSV Moers ist jetzt „alles ein bisschen anders“
Der neue Cheftrainer Dirk Warmann über die Veränderungen und Ziele beim „runderneuerten“ Fußball-Bezirksligisten GSV Moers.
Der GSV Moers ist mit einem Unentschieden im Derby gegen den SV Schwafheim ordentlich in die Saison gestartet. Mit dem ersten Pflichtspiel unter Dirk Warmann als Cheftrainer begann für den Verein auch ein neuer Abschnitt. Alles sei „ein bisschen anders“ sagt Warmann selbst, der mit einer jungen Mannschaft eine „moderate Zielsetzung“ verfolgt.
Drei Jahre lang war Thorsten Schikofsky Trainer beim GSV, ehe er mit dem Saisonwechsel den Platz an der Linie freimachte und nun als sportlicher Leiter in den Hintergrund trat. „Ich bin ein anderer Trainer als Schiko und spiele auch ein anderes System“, bedeutet das freilich für die Mannschaft in der Praxis auch einige Veränderungen, wie Schikofskys langjähriger Co-Trainer Warmann berichtet: „Wir mussten uns aneinander gewöhnen und beim System fehlt auch noch die Feinabstimmung.“
Mehr Chancen für die eigene Jugend
Ohnehin gab es in der Mannschaft einen kleinen Umbruch, da erfahrene und langjährige GSV-Spieler wie Andreas Isailovic, Meik Bodden oder Christian Zeiler die Mannschaft verließen. „Wir haben den Kader weiter verjüngt“, erklärt Warmann. „Dazu haben wir auch aus der eigenen Jugend Spieler hochgezogen und mit eingebaut. Die A-Junioren waren zuletzt ja relativ erfolgreich. Diesen Spielern wollen wir dann auch eine Chance in der ersten Mannschaft geben.“
Ein jüngerer und sicherlich auch günstigerer Kader, der dafür noch mehr Entwicklungspotenzial hat also. Warmann stellt klar: „Das ist der Weg, den wir beim GSV gehen wollen.“ Dass einige der jungen Spieler jedoch Zeit benötigen, liegt auf der Hand. „Manchmal fehlt noch die Erfahrung“, findet auch der Trainer und nennt als Beispiel die zeitweise hektische Partie in Schwafheim, als einige „nicht den Kopf behalten“ hätten. Zwei Platzverweise waren die Konsequenz. „Das gehört dazu“, so Warmann aber, der eben auch klar sagt: „Wir haben eine gute Mannschaft. Die Jungs kommen gut miteinander klar. Die Vorbereitung war gut. Die jungen Spieler haben richtig Bock und ziehen super mit.“
Lob für das „Team ums Team“
Auch beim Team rund ums Team ist der Chefcoach voll des Lobes: „Dennis Schmitz als Co-Trainer ist ein junger Typ, der aber sehr viel Erfahrung als Spieler gesammelt hat. Torwarttrainer ist Ingo Rubenzer. Da bin ich sehr glücklich drüber, dass wir ihn haben, zumal er ja auch schon ein bisschen höher trainiert hat.“ Letzterer war vorher beim VfR Krefeld-Fischeln tätig. Hinzu kommt Beate Hawryluk als Athletiktrainerin. Einzig auf der Position des Physiotherapeuten suchen die Grafschafter noch.
Im organisatorischen Bereich und als Ansprechpartner für Mannschaft und Trainerteam unterstützt Thorsten Schikofsky aus dem Hintergrund. „Das ist sehr wichtig und hilft enorm“, weiß Warmann, was er an seinem jahrelangen Weggefährten hat. Auch über Schikofsky hinaus funktioniere die interne Zusammenarbeit gut: „Die Vereinsverantwortlichen haben mir beim Einstieg sehr geholfen und in der Vorbereitung vieles möglich gemacht. Das macht es mir natürlich leichter und so macht es Spaß.“
Neben der Atmosphäre sollen natürlich auch die Ergebnisse stimmen. Allerdings ist die Erwartungshaltung dabei bescheiden. „Die Ziele sind moderat formuliert“, nennt es Warmann. „Der Aufstieg ist gar kein Thema, da müssen wir gar nicht drüber reden. Außerdem führt sowieso kein Weg an Viktoria Goch vorbei.“ Beim GSV habe man „keine ganz konkrete Platzierung“ ins Auge gefasst und formuliert stattdessen: „Wir wollen uns finden und die eine oder andere Mannschaft mal ärgern. Wir wollen einfach so gut wie möglich spielen und vielleicht irgendwo unter die ersten zehn kommen.“
Quelle: NRZ, 09.09.2020, Robin Krüger